Die Jakobuskapelle in Spitze
Auszug aus KÜRTENER SCHRIFTEN / Ausgabe 8, 2011
Von Wilfried Kley und Kunibert Förster
Die Jakobuskapelle in Spitze
Das Wahrzeichen von Spitze ist die Jakobuskapelle an der Kreuzung zweier Straßen gelegen. Hier zogen die Pilger vorbei auf ihren Wegen nach Köln zu den Heiligen Drei Königen, nach Trier zum Apostel Matthias oder sogar bis nach Santiago de Compostela, um den Heiligen Jakobus zu verehren.
Diese Jakobus-Verehrung lässt den Schluss zu, dass es vielleicht schon im Mittelalter hier eine Kapelle gab. Erstmalig erwähnt wird die Kapelle im 17. Jahrhundert.
Es handelt sich um einen einfach verputzten, rechteckigen weiß gestrichenen Bruchsteinbau mit kleinen Sprossenfenstern rechts und links, die mit Schlagläden geschlossen werden können.
Im schlicht gehaltenen Inneren der Kapelle befindet sich ein Holzaltar (gestiftet 1797) mit einer Nische für die Jakobusfigur; ein Strahlenkranz bildet den oberen Abschluss.
Der Altartisch ist mit einem Gemälde der Heiligen Jakobus und Sebastian geschmückt.
Zwei kleine Glocken hängen im Dachreiter.
Die Umgebung der Kapelle
Links neben der Kapelle findet sich ein Steinkreuz von 1842, ebenfalls dem Heiligen Jakob gewidmet. Unter den alten Bäumen rechts der Kapelle ist eine komplett erhaltene Gruppe von sieben Fußfällen, aus Stein gemeißelte Stationen mit Darstellungen des Kreuzweges. Ein Mahnmal auf dem Vorplatz der Kapelle, errichtet 1995, erinnert an eine Begebenheit vom 14. April 1945, als 24 Soldaten hier ihr Leben lassen mussten.
Im Eingangsbereich des Kapellenplatzes hat die Deutsche Jakobusgesellschaft gemeinsam mit dem Rheinisch Bergischen Kreis auf Anregung der Spitzer Dorfgemeinschaft hier eine Jakobsstele aufgestellt, die über die Jakobswege informiert.
Jakobusoktav
Auch heute noch wird alljährlich um den Geburtstag des Heiligen Jakob am 25. Juli die Jakobusoktav gefeiert mit täglichen Andachten und Gottesdiensten, einer Sakramentsprozession und Kirmes.
Quellen:
Auszug aus
KÜRTENER SCHRIFTEN / Ausgabe 8, 2011
DIE JAKOBUS-KAPELLE IN SPITZE
Von Wilfried Kley und Kunibert Förster
Fassung gekürzt und zusammengetragen von Elisabeth Coester (Dezember 2023)
